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Herbstsynoden Kirchenprovinz Sachsen, Greifswald und Görlitz

24. November 1986
Information Nr. 524/86 über die Herbstsynoden der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, der Evangelischen Landeskirche Greifswald und der Evangelischen Kirche des Görlitzer Kirchengebietes

Nachstehend wird über weitere Herbsttagungen der Synoden evangelischer Landeskirchen in der DDR informiert:

  • 5. Tagung der X. Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (30.10. bis 2.11.1986 in Halle),

  • 2. Tagung der VIII. Synode der Evangelischen Landeskirche Greifswald (30.10. bis 2.11.1986 in Züssow),

  • 2. Tagung der X. Provinzialsynode der Evangelischen Kirche des Görlitzer Kirchengebietes (1.11. bis 3.11.1986 in Görlitz).

An der 5. Tagung der X. Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen nahmen 97 Synodalen teil.

Anwesend waren ökumenische Gäste aus der ČSSR, Schweden, den Niederlanden und der BRD, die während der Synode nicht in Erscheinung traten. Als Vertreter westlicher Massenmedien war der Korrespondent Röder,1 epd, vertreten.

Im Mittelpunkt der Synodaltagung standen die Berichte der Kirchenleitung, des Konsistoriums und des Diakonischen Rates, Anträge und Eingaben an die Synode sowie die Berufung der Pröpste für die Propstsprengel Magdeburg und Südharz.

Der von Bischof Demke/Magdeburg2 allein verfasste Bericht der Kirchenleitung enthielt alle wesentlichen, auf der Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen (BEK) in der DDR (September 1986 in Erfurt)3 zum Verhältnis Staat-Kirche getroffenen Aussagen.4 Ohne direkten Bezug auf die BEK-Synode zu nehmen, brachte Bischof Demke zum Ausdruck, man müsse zu solchen Problemen wie Primat der Friedensfrage, Gleichstellung von Wehrdienst, Bausoldatendienst und Wehrdienstverweigerung,5 Stellung einer »Kirche im Sozialismus«,6 Positionen finden. Dabei enthielt er sich jedoch jeglicher eigener Stellungnahme und Bewertung. Die jüngsten Friedensinitiativen der UdSSR7 wurden, ohne direkt auf das Treffen in Reykjavík8 einzugehen, erwähnt.

Weiterer Gegenstand des Berichtes war das Reaktorunglück in Tschernobyl9 und Fragen der künftigen Gestaltung der Energiepolitik.

In diesem Zusammenhang wurde Kritik an der Informationspolitik der DDR geübt und die Erschließung »alternativer Energieformen« gefordert. Gleichzeitig wurde die Notwendigkeit unterstrichen, eine Weiterführung der Sachgespräche mit zuständigen staatlichen Organen in dieser Frage als Ausdruck der »Einbeziehung in die Entscheidungsfindung« anzustreben.

Erkennbar wurde im Bericht das Bemühen, die vom Generalsekretär des ZK der KPdSU an die westlichen Politiker gerichtete Forderung nach einem neuen politischen Denken zur Lösung der Grundfrage der Menschheit in demagogischer Weise auf die Innenpolitik der DDR zu übertragen und damit eine Reihe Forderungen der Kirche gegenüber dem Staat zu begründen. So wurden in Übereinstimmung mit entsprechenden Beschlüssen der Synode des BEK u. a. solche Forderungen gestellt, wie Erhöhung der Baubilanzen in Mark der DDR, Einsatz von Bausoldaten im sozialen und humanitären Bereich, Problemfelder der kommunistischen Erziehung, Erweiterung der Reisemöglichkeiten. Darüber hinaus wurden weitergehende Forderungen aufgenommen, wie Untersuchung von Haftbedingungen und Haftgründen von Strafgefangenen, Gesprächsführung mit staatlichen Organen zum Ausbau der Seelsorge in Strafvollzugsanstalten und zur Erweiterung auf die Untersuchungshaft, Abschaffung aller Formen der vormilitärischen Ausbildung10 (darunter Auflösung der AG »Junge Tankisten«,11 Beseitigung der Berichts- und Meldepflicht über Auslandsreisen im Auftrage der Kirche gegenüber staatlichen Organen).

Als theoretische Fundierung der kirchlichen Auslegung des »neuen Denkens« wurde während der Synodaltagung allen Synodalen ein vom Ausschuss »Kirche und Gesellschaft« des BEK in der DDR fertiggestelltes 27seitiges Material zum Thema »Neues Denken im Atomzeitalter« übergeben.12 Dieses »Arbeitspapier für die Gemeinden« stellt eine Handlungshilfe für die Synodalen dar und kann von diesen nach eigenem Ermessen verwendet werden. Es enthält eine Zitatensammlung mit Aussprüchen von kirchenleitenden Amtsträgern sowie Wissenschaftlern und maßgeblichen Politikern der DDR und anderer sozialistischer Staaten aus der Zeit von 1982 bis 1986 und bietet durch die Methode der Zusammenstellung Ansätze für feindlich-negative Kräfte.

Der Bericht der Kirchenleitung enthält weiter eine kurze Stellungnahme zum sogenannten Friedensseminar »Konkret für den Frieden« (28.2. bis 2.3.1986 in Stendal).13 Es wird darin auf die »Kommunikation zwischen den Basisgruppen als ein wichtiges Element dieses Seminars« hingewiesen und empfohlen, einer beabsichtigten Eigenständigkeit dieser Gruppen durch kirchliche Einflussnahme entgegenzuwirken.

Internen Hinweisen zufolge wurde der Kirchenleitungsbericht von Synodalen als »Kompromissdokument« bezeichnet, das sowohl politisch realistischen als auch politisch negativen synodalen Kräften Möglichkeiten zur Artikulierung ihrer Position bot.

In der Diskussion zum Bericht der Kirchenleitung waren politisch realistische Kräfte bemüht, ihren Einfluss geltend zu machen. Das zeigte sich u. a. in Anträgen, in den Beschlüssen der Synode klare Aussagen zur Bewertung des Gipfeltreffens in Reykjavík zu den Vorschlägen des Generalsekretärs des ZK der KPdSU, Genossen Gorbatschow,14 und zur Haltung gegenüber dem SDI-Programm der USA15 zu treffen (Skupsch/Magdeburg,16 Dr. Schmidt/Weißenfels,17 Schulze/Leinefelde,18 Judersleben/Naumburg,19 Propst Brinksmeier/Quedlinburg).20

Politisch negative Synodalen versuchten dagegen, die Diskussion zum Bericht der Kirchenleitung in ihrem Sinne zu beeinflussen. So wurde durch den Synodalen Heinrich/Erfurt21 provokativ an die Synode die Anfrage gerichtet, inwieweit der Kirchenleitung eine sogenannte Initiative unter dem Thema »Tschernobyl wirkt überall«22 zur Durchführung einer Volksbefragung über die künftige Nutzung der Kernenergie bekannt sei.23 Heinrich verfolgte damit offensichtlich die Absicht, ein von Exponenten politischer Untergrundtätigkeit verfasstes und im Juni 1986 verbreitetes Pamphlet gleichen Titels in der Synode bekanntzumachen und erörtern zu lassen.

Präses Höppner/Magdeburg24 und Propst Falcke/Erfurt25 verwiesen in ihren Beiträgen auf eine Eingabe des Studentenpfarrers Richter/Naumburg26 an die Synode, in dem alternative Formen der Ableistung des Wehrdienstes u. a. gefordert werden, mit dem Ziel, diese Forderungen in der Synodaltagung zu erörtern.

Durch Einflussnahme von Bischof Demke und Konsistorialrat Kramer27 wurden Diskussionen zu diesen Problemen unterbunden.

In der Antwort der Kirchenleitung zu den in der Diskussion zum Bericht der Kirchenleitung aufgeworfenen Fragen stimmte Bischof Demke dem Antrag zu, in den Beschlüssen der Synode zum Treffen in Reykjavík Stellung zu nehmen. Er betonte, er sei noch heute bewegt davon, wie stark der Wille nach weiteren Verhandlungen trotz der Enttäuschung über das Ergebnis des Treffens sei. Wörtlich erklärte er: »Es ist ganz und gar unsachgemäß und gefährlich, das Verhalten der sowjetischen Verhandlungsführer als Propaganda abzutun und zu entwerten.«

Präses Höppner bezog sich in diesem Zusammenhang auf durch zuständige staatliche Stellen ermöglichte Aussprachen mit Fachexperten zu Fragen Friedenserhaltung/Abrüstung/friedliche Nutzung der Atomenergie und würdigte sie als aufschlussreich und nützlich für die Verständigung.

Der Rechenschaftsbericht des Konsistoriums und der Bericht des Diakonischen Rates beinhalteten vorwiegend innerkirchliche Probleme. Im Rechenschaftsbericht des Konsistoriums wurde darüber hinaus lediglich eine stärkere »seelsorgerliche Begleitung« während des Wehrdienstes gefordert. Der Bericht des Diakonischen Rates beinhaltete unter Bezugnahme auf eine Eingabe des Pfarrkonvents Magdeburg an die Synode eine auszugsweise Wiedergabe des staatlichen Programms für die Bildungs- und Erziehungsarbeit in Kindergärten ohne Kommentierung.28 In der Diskussion wurde dazu nicht Stellung genommen.

Im Ergebnis der Synodaltagung wurde durch die Synode ein Beschluss gefasst, der das gegenwärtige Kräfteverhältnis zwischen den politisch realistischen bzw. negativen Synodalen widerspiegelt. Entsprechend den Anträgen realistischer Synodalen erfolgt darin eine Würdigung der sowjetischen Abrüstungsvorschläge. Es gelang jedoch durch entsprechende Einflussnahme politisch negativer Kräfte (Propst Falcke, Pfarrer Schorlemmer,29 Pfarrer Noack/Wolfen,30 Dr. Schreier/Bitterfeld)31 im Berichtsausschuss der Synode, in diesen Beschluss alle von ihnen erhobenen Forderungen (darunter Liturgie und Seelsorge in den Kasernen; Gespräche mit staatlichen Organen über Probleme des im Bau befindlichen Kernkraftwerkes Stendal; Erreichen von Zusicherungen des Staates, dass bestehende Westkontakte von DDR-Bürgern nicht als Kriterium bei Entscheidungen über Ausbildung und berufliche Entwicklung zugrunde gelegt werden) aufzunehmen.

(Die Vorlage des Berichtsausschusses, die zum Beschluss erhoben wurde, wird als Anlage beigefügt.)

Während der Synodaltagung wurden neu zu Pröpsten gewählt: Urmoneit, Hannes/Magdeburg32 für den Propstsprengel Magdeburg, Jaeger, Joachim/Nordhausen33 für den Propstsprengel Südharz (bedingt durch Tod der ehemaligen Pröpste).

An der 2. Tagung der VIII. Synode der Evangelischen Landeskirche Greifswald nahmen 69 Synodalen sowie drei ökumenische Gäste der Partnerkirchen aus der BRD (Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche, Evangelische Kirche im Rheinland) teil. Letztere traten nicht in Erscheinung.

(Bischof Gienke/Greifswald34 war aufgrund einer Dienstreise nach Jerusalem nicht anwesend. Er hatte bereits an den zurückliegenden drei Synoden des Bundes der Evangelischen Kirchen der DDR (BEK) nicht teilgenommen.)

Im Mittelpunkt der Synodaltagung standen der Bericht der Kirchenleitung sowie Berichterstattungen über Verlauf und Ergebnisse der Synode der Evangelischen Kirche der Union (EKU)35 – Mai 1986 – und der Synode des BEK – September 1986 -.

Streng internen Hinweisen zufolge sei es im Prozess der Erarbeitung des Kirchenleitungsberichtes innerhalb der Kirchenleitung zu Diskussionen über die Aufnahme von gesellschaftspolitischen Aussagen politisch negativen Inhalts in Anlehnung an die Beschlüsse der Synode des BEK in den Bericht gekommen.36 Dabei hätten sich insbesondere Oberkonsistorialrat Harder/Altefähr37 und Propst Haberecht/Anklam38 dafür ausgesprochen, voreilige Stellungnahmen zu umgehen.

Im Bericht unterstützte die Kirchenleitung die außenpolitischen Initiativen der DDR und der UdSSR, »die auf die Festigung des Friedens, eine Vermeidung der Militarisierung des Weltalls und auf Minderung der wachsenden Kriegsgefahr gerichtet sind«.

Das Zustandekommen des Treffens in Reykjavík wurde positiv beurteilt. Neben einer zustimmenden Wertung der dort von der UdSSR unterbreiteten Vorschläge wurde bedauert, dass »durch das Beharren der USA-Delegation auf der uneingeschränkten Verwirklichung des SDI-Programms die Chance zu Schritten der Verständigung und zu den vorgesehenen bedeutsamen Abrüstungsvorhaben verpasst worden ist«.

Ferner wurde durch die Kirchenleitung Betroffenheit über das geringe Echo in der westlichen Welt auf die weitreichenden sowjetischen Abrüstungsvorschläge geäußert.

Des Weiteren wurde positiv hervorgehoben, dass gegenüber den staatlichen Organen alle anstehenden Probleme offen angesprochen werden konnten und sie zu »nächsten guten Schritten« geführt haben.

Offensichtlich in Anlehnung an den Beschluss des BEK enthielt der Bericht aber auch die Feststellung, die Kirchenleitung hoffe auf ein »tragfähiges Fundament des von Michail Gorbatschow betonten neuen Denkens auch in unserer Gesellschaft«. In diesem Zusammenhang wurde hingewiesen auf den Abbau von Tendenzen der Militarisierung bestimmter Bereiche im öffentlichen Leben, die »Förderung gewaltfreier Konfliktlösungen und die wirklich mündige Mitverantwortung aller Bürger«.

Außerdem wurde im Bericht in Auswertung einer turnusmäßig durchgeführten Visitation im Kirchenkreis Ueckermünde festgestellt, das Leben dort werde durch »die Präsenz der Armee« geprägt, wodurch »stärker als anderswo die sozialistische Macht und damit die sozialistische Ideologie vertreten« seien. Deshalb seien Gleichberechtigung und Chancengleichheit für Christen im Sinne des Gesprächs vom 6. März 197839 in diesen Kirchenkreis »nicht überall selbstverständliche Verhaltensweisen«.

In den Berichten über die Ergebnisse der Synoden der EKU und des BEK erfolgte nur eine Wiedergabe von auf diesen Tagungen getroffenen Aussagen ohne eigene Kommentierung. Die auf der Synode des BEK wiederholt genannten sogenannten Konfliktfelder mit dem Staat wurden nicht erwähnt.

An der Diskussion zu den drei vorgelegten Berichten beteiligten sich 24 Synodalen. Davon nahmen acht Diskussionsredner Bezug auf gesellschaftspolitische Probleme, wobei solche Fragen wie Frieden und Abrüstung sowie die Nutzung der Kernenergie im Mittelpunkt standen. Realistische Aussagen wurden dazu u. a. durch Synodale Wehmeier/Rügen40 und Superintendent Bohl/Grimmen41 getroffen. Sie forderten, die im Kirchenleitungsbericht dargelegten Standpunkte zum Treffen in Reykjavík im Beschluss der Synode aufzunehmen. Superintendent Bohl führte in diesem Zusammenhang u. a. aus, die Kirche verstehe es noch nicht, »die Prioritäten richtig zu setzen«; sie müsse »ihre eigenen Probleme im Interesse der Unterstützung der Friedensinitiativen des Staates als sekundär ansehen«.

Politisch negative Aussagen enthielt der Beitrag des Mitgliedes der Kirchenleitung, Sell/Greifswald.42 Er sprach von einer »Militarisierung« der Gesellschaft in der DDR und behauptete, die Losung »Je stärker der Sozialismus – umso sicherer der Frieden« wäre für einen Christen untragbar.43

Einzelne Synodalen brachten unter Bezugnahme auf die Havarie im Kernkraftwerk Tschernobyl ihre Besorgnis dahingehend zum Ausdruck, ob die Nutzung der Kernenergie überhaupt verantwortbar sei und ob ausreichender Schutz für die Bürger der DDR bestehe.

Synodale Wutzke/Gartz44 und Studentenpfarrer Lucht/Greifswald45 sprachen sich für die Anwendung »alternativer Energieformen« aus.

Im Ergebnis der Synodaltagung wurden drei beachtenswerte Beschlüsse verabschiedet:

  • 1.

    Beschluss der Vorlage des Berichtsausschusses.

    In diesem Beschluss werden die im Bericht der Kirchenleitung eindeutig formulierten positiven Standpunkte zur Friedenspolitik der sozialistischen Staaten zwar bekräftigt, jedoch durch eine sehr verallgemeinerte Form der Darstellung in der Klarheit ihrer Aussage abgeschwächt. (Dies ist insofern von Bedeutung, weil die Synodalen und Kirchengemeinden nur die Wortlaute der Synodenbeschlüsse, nicht aber die Berichte der Kirchenleitung erhalten.)

    Der Beschluss enthält darüber hinaus in Form von Fragestellungen die Aufzählung sogenannter Konfliktfelder, wobei insbesondere auf angebliche Widersprüche zwischen Friedenserziehung und militärischer Ausbildung, Informationspolitik und schöpferischer Mitverantwortung, Gefahr der Kernenergie und Nutzung der Kernenergie, Einschränkung persönlicher Grundrechte und gesellschaftlichem Engagement hingewiesen wird.

  • 2.

    Im Beschluss zu Fragen der Kernenergie wird u. a. die Kirchenleitung aufgefordert, »an geeigneter Stelle die besondere Besorgnis der Synode über die geografische Nähe von Kernkraftwerk und Flughafen beiderseits der Peene-Mündung als eine zu große Gefahr zum Ausdruck zu bringen«.46

  • 3.

    Der Beschluss zur seelsorgerischen Betreuung Wehrpflichtiger stellt u. a. fest, dass »gewachsenes Vertrauen und Offenheit in den Gesprächen zwischen Staat und Kirche die Erörterung von Problemen des Dienstes von Gliedern unserer Kirchengemeinden in der NVA kennzeichnen. Die Begleitung der Christen während ihrer NVA-Dienstzeit ist stärker als bisher wahrzunehmen, insbesondere in den Konzentrationspunkten Kirchenkreis Ueckermünde und auf Rügen«.

An der 2. Tagung der X. Provinzialsynode der Evangelischen Kirche des Görlitzer Kirchengebietes nahmen 80 Synodalen sowie zwei ökumenische Gäste aus der ČSSR und der BRD, die nicht in Erscheinung traten, teil.

Im Mittelpunkt der Synodaltagung standen innerkirchliche Probleme (Bischofswahlgesetz, Kirchenordnung, kirchliche Erwachsenenausbildung, Abendmahl) sowie eine Diskussion zum konziliaren Friedensprozess.47

Bedingt durch die erst im April 1986 erfolgte Amtseinführung des Bischofs des Görlitzer Kirchengebietes, Rogge,48 wurde kein Bericht der Kirchenleitung vorgelegt.

Pastorin Salinger/Zittau49 berichtete von ihrer Dienstreise nach Tansania.50 In ihrem Vortrag ging sie auf die Lage der Christen in diesem Lande ein und erzielte eine starke emotionale Wirkung bei den Anwesenden. Sie brachte zum Ausdruck, dass sie mit ihrem Vortrag die Notwendigkeit des »zweiprozentigen Appells« (finanzielle Aufwendung in Höhe von 2 % aus dem kirchlichen Finanzhaushalt jeder Landeskirche zur Unterstützung von Notleidenden in der Dritten Welt) des Ökumenischen Rates der Kirchen unterstreichen wolle.

Von der Synode wurde ein zustimmender Beschluss zum »zweiprozentigen Appell« des Ökumenischen Rates angenommen.

Landesjugendpfarrer Werner/Kollm51 berichtete über die Arbeit des Friedensausschusses der Synode. Die dargelegten »Anregungen zum konziliaren Prozess auf dem Weg zum Frieden« (verallgemeinerte Feststellungen, auch Christen sollten sich für die Erhaltung des Friedens einsetzen und den konziliaren Prozess von den Gemeinden bis zur »Weltversammlung« der Kirchen mitgestalten) wurden durch die Synode ohne Diskussion angenommen.

Am letzten Beratungstag wurde durch Bischof Rogge ohne Vorankündigung eine persönliche Vorlage zur Friedensproblematik eingebracht.

In dieser Vorlage heißt es u. a.:

»Die Provinzialsynode der Evangelischen Kirche des Görlitzer Kirchengebietes teilt die Besorgnis anderer Synoden – besonders auch der Herbstsynode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR – um den weiterhin bedrohten Weltfrieden. Sie sieht wie die Bundessynode in der Durchsetzung eines neuen Denkens, das sich in jüngster Zeit zuerst in den Reden Michail Gorbatschows und dann anderer führender Politiker ausdrückt, ein Zeichen der Hoffnung für die ganze Menschheit. Die technischen Möglichkeiten des nuklearen Zeitalters, die zur Vernichtung großer Teile der Schöpfung Gottes führen könnten, machen es dringend erforderlich, jeglichen Freund-Feind-Denkens den Abschied zu geben und auf alles Überlegenheitsstreben zu verzichten. Das Zusammenwirken von Christen und Nichtchristen zur Erhaltung des Friedens ist unerlässlicher denn je. Die Synode bittet alle verantwortlichen Politiker, nicht nachzulassen, nach gangbaren Wegen zur Befriedung der Welt zu suchen und den hoffnungsvollen Ansätzen im Gespräch in Reykjavík weitere folgen zu lassen.

Die Synode fordert alle Gemeindeglieder auf, die Gesellschaftsbezogenheit der Bergpredigt zu erkennen und nach dieser Weisung Jesu an seine Gemeinde zu handeln.«

Internen Hinweisen zufolge zeigte sich die Mehrzahl der Synodalen überrascht, dass kurz vor Beendigung der Tagung und nach Abschluss der Plenardebatte durch Bischof Rogge diese Vorlage an die Synode erfolgte. Es wurde in einer geschlossenen Sitzung der Synode über die Vorlage diskutiert und abgestimmt.

Zunächst hatte Pfarrer Havenstein/Daubitz52 ohne Erfolg versucht, die Synodalen dahingehend zu beeinflussen, an einer Abstimmung der Vorlage Abstand zu nehmen mit der Begründung, auch der Bischof sei nicht berechtigt, im Alleingang eine solche Vorlage einzubringen.

Im Mittelpunkt des Beitrages von Havenstein stand der Versuch, die politisch realistischen Aussagen in der Vorlage des Bischofs zu entkräften.

Im Ergebnis der geheimen Abstimmung entschieden sich 41 Synodalen dafür, 11 dagegen, und 9 enthielten sich der Stimme.

Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.

Anlage zur Information Nr. 524/86

Drucksache 4.4./86

Beschlussvorlage des Berichtsaussschusses

  • 1.

    Zu den vorgelegten Berichten

    Die Synode dankt der Kirchenleitung und dem Konsistorium für ihre Tätigkeitsberichte. Sie gaben uns einen umfassenden Überblick über das vielfältige Leben in unserer Kirchenprovinz und gute Impulse für unsere Beratungen.

  • 1.1.

    Der Kirchenleitungsbericht enthält eine Reihe offener Fragen. Die Synode sieht darin eine Aufforderung, gemeinsam mit der Kirchenleitung über die Lösung dieser Fragen nachzudenken. Allerdings ist es nötig, die Fragen und Sachverhalte klarer und eindeutiger darzustellen. Das gleiche gilt für die Sprache der Synodenbeschlüsse. Dies würde es auch den Gemeinden erleichtern, an diesem Gesprächsprozess teilzunehmen.

  • 1.2.

    Die Synode begrüßt, dass sich der Gesprächsaustausch zwischen den Gemeinden auf der einen, Kirchenleitung und Synode auf der anderen Seite, weiter fortgesetzt hat (durch Eingaben, Anfragen, Besuche usw.). Wir ermutigen die Gemeinden, dass sie die Synode und die Kirchenleitung an ihren Erfahrungen, Fragen und Ängsten auch weiterhin teilnehmen lassen.

  • 1.3.

    Die Synode hat mit Zustimmung zur Kenntnis genommen, dass die Kirchenleitung eine grundsätzliche Aussprache darüber führen wird, wie sie zu öffentlichen Ereignissen Stellung nehmen will. Die Synode verspricht sich davon auch eine Hilfe für die Wahrnehmung ihres eigenen Auftrages (Grundordnung 73.3.). Es kann dabei nicht darum gehen, auf jedes Ereignis und auf jede Anfrage und Erwartung öffentlich zu reagieren.

    Jedoch ist es biblischer Auftrag, auf die Zeichen der Zeit zu achten, den Gemeinden Orientierung zu geben und auch Dinge auszusprechen, die sonst verschwiegen werden.

  • 2.

    Zur Kirche in der Gesellschaft

  • 2.1.

    Als Gemeinde Jesu Christi suchen wir für unser Leben in der Gesellschaft immer neu in Gottes Wort Orientierung für unser Handeln, Erneuerung in unserem Versagen, Verheißung für die Welt in unserem Scheitern.

    Zu der Orientierung, die unsere Kirchen auf diesem Wege in den Fragen des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung gefunden haben, sehen wir in dem »neuen Denken« Entsprechungen, die uns Hoffnung machen. Dies bestärkt uns in der Erkenntnis, dass sich politisches Handeln heute messen lassen muss an der Verantwortung für das gemeinsame Überleben der Menschheit und der Mitgeschöpfe. Nur durch das Konzept der gemeinsamen Sicherheit kann die Sicherung und Gestaltung des Friedens erreicht werden.

    Aktualisierung dieser Erkenntnisse sehen wir in den jüngsten Abrüstungsinitiativen von Generalsekretär Michail Gorbatschow insbesondere darin, dass in den Gesprächen von Reykjavík den politischen Überlegungen Priorität gegenüber den rüstungstechnischen Gesichtspunkten eingeräumt wurde.

    Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass eine Raketenabwehr im Weltraum die Sicherheit bringen würde, die man durch Verträge und Abmachungen zur Abrüstung erreichen muss. Es wird darauf ankommen, dass positive Ansätze nicht durch Propaganda und feindselige Rhetorik verspielt und dass die neuerwachten Hoffnungen nicht enttäuscht werden.

    Die Synode weist die Gemeinden auf die Materialsammlung »Neues Denken im Atomzeitalter« hin, die durch den Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR bereitgestellt wurde.

  • 2.2.

    Die Synode sieht eine Reihe von Punkten, in denen die neuen Erkenntnisse Gestalt gewinnen sollten.

  • 2.2.1.

    Im Blick auf die Situation der Wehrpflichtigen bittet die Synode im Anschluss an die Bundessynode,

    • dass Menschen, die wegen ihrer Glaubens- und Gewissenshaltung sich zu keinem militärischen Dienst in der Lage sehen, Dienstmöglichkeiten eröffnet bekommen, die mit ihrem Gewissen vereinbar sind;

    • dass für die Waffendienstverweigerer der Dienst im sozialen und humanitären Bereich ermöglicht wird;53

    • dass gediente Reservisten, die aus Glaubens- und Gewissensgründen den Waffendienst verweigern, nicht mehr zum Waffendienst herangezogen werden;

    • dass es allen Christen in der NVA möglich ist, regelmäßig an den Gottesdiensten teilzunehmen, religiöse Literatur in der Kaserne zu haben und bei Bedarf von einem Seelsorger besucht werden zu können;

    • dass die Bereitschaft für den verlängerten Wehrdienst nicht zur Vorbedingung für Ausbildungswege gemacht wird.

  • 2.2.2.

    Die Synode unterstreicht die Bitte der Kirchenleitung, dass in Schule und Berufsausbildung die Glaubens- und Gewissensentscheidung Jugendlicher gegen den Waffengebrauch deutlicher respektiert und keine Benachteiligung geduldet wird.

  • 2.2.3.

    Westkontakte von DDR-Bürgern dürfen nicht als ausgrenzende Kriterien bei Entscheidungen über Ausbildung, Anstellung und berufliche Entwicklung gewertet werden.

  • 2.2.4.

    Es entspricht nicht mehr der gegenwärtigen Entwicklung des politischen Denkens, dass im Programm für die Bildungs- und Erziehungsarbeit im Kindergarten die Ausprägung eines Freund-Feind-Denkens gefördert und gefordert wird.

  • 2.2.5.

    Das neue Denken muss auch für die Konzeption und Gestaltung der Landesverteidigung wirksam werden.

    Aus den friedensethischen und friedenspolitischen Einsichten unserer Kirchen (Absage an Geist, Logik und Praxis der Abschreckung; Eintreten für das Konzept der gemeinsamen Sicherheit) ergeben sich Kriterien für die Landesverteidigung, die sich auch aus dem neuen Denken folgern lassen.

    • Sie muss Abrüstung ermöglichen, statt das Wettrüsten zu steigern.

    • Sie muss so erkennbar defensiv sein, dass die andere Seite sie ebenso praktizieren kann, ohne dass die erste Seite sich dadurch bedroht fühlt.

      Die Synode ist sich bewusst, dass an diesen F ragen dringlich weitergearbeitet werden muss und bittet den Bund der Evangelischen Kirchen, in diesem Sinne wirksam zu werden. Dies könnte zu einer Klärung der Gewissenssituation der Wehrpflichtigen und zu einer Gewissensorientierung der Wehrdienstleistenden beitragen.

  • 2.3.

    Die Synode nimmt mit der Kirchenleitung dankbar zur Kenntnis, dass die Reisemöglichkeiten in die nichtsozialistischen Staaten erweitert worden sind.54

    Sie sieht aber noch zu überwindende Spannungen, die sich daraus ergeben, dass die Ablehnung von Reiseanträgen nicht begründet und dadurch undurchsichtig wird. Belastungen ergeben sich auch daraus, wenn von Reisenden Berichte abverlangt werden.

    Die Ausweitung unbelasteter Reisemöglichkeiten auf einen größeren Kreis von DDR-Bürgern wird Beschwernisse und Schwierigkeiten abbauen und die positive Sicht des Lebens in unserem Lande erweitern.

  • 2.4.

    Die Synode unterstreicht die Feststellung der Kirchenleitung, dass die grundlegenden Fragen zur Situation in den Strafvollzugseinrichtungen dringlich der weiterführenden Besprechung auf der Ebene des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR bedürfen.

  • 3.

    Zur Frage der Kernenergie

  • 3.1.

    Zum Problem der Nutzung der Atomenergie haben Sachgespräche mit staatlichen Vertretern und Experten stattgefunden, davon zwei in der Kirchenprovinz Sachsen. Die Synode begrüßt die inhaltliche Offenheit der Gespräche und die Vermittlung von Informationen, die uns bis dahin nicht zugänglich waren. Wir sehen darin ein Zeichen einer neuen Qualität im Umgang mit Informationen in Gesprächen mit Fachwissenschaftlern und Staatsvertretern.

    Andererseits wurde die Synode informiert, dass bei Gesprächen über diese Problematik oft nicht die gleichen positiven Erfahrungen gemacht werden.

    Die Synode schlägt vor, dass die Kirchenleitung die Synodalen und die Gemeinden über die Auswertung der von ihr geführten Gespräche unterrichtet.

  • 3.2.

    Mehrere Eingaben an die Kirchenleitung zeigen, dass offene Gespräche auf möglichst vielen Ebenen notwendig sind. Nur wer umfassend informiert wird, kann sich sachgemäß verhalten und Verantwortung übernehmen. In unseren Gemeinden sind Ängste und Besorgnis im Blick auf die Nutzung der Atomenergie verbreitet, die oft genug nur verdrängt, aber nicht bewältigt werden. Sie führen auch zu einem schweigenden Fatalismus.

    Besonders aktuell ist dies in unserer Kirchenprovinz für Gemeinden in der Nähe der Baustelle des Kernkraftwerkes Stendal.

  • 3.3.

    Aufgrund dieser inneren Situation in unserer Gesellschaft und vieler ungelöster Probleme der Kernenergiegewinnung macht sich die Synode den Vorschlag der Bundessynode zu eigen. »Um Zeit für verantwortbare Zukunftsentscheidungen zu gewinnen, sollte einem allgemeinen Kernwaffentestmoratorium ein weltweites Moratorium für den Ausbau der Nutzung der Atomenergie folgen« (Bundessynode Oktober 1986).

    Solches Moratorium müsste genutzt werden:

    • für ein breites Gespräch in der Bevölkerung,

    • für einen weltweiten Austausch zur Reaktorsicherheit,

    • für die Entwicklung und den Einsatz anderer Formen der Energiegewinnung,

    • für neue Möglichkeiten zur Energieeinsparung.

    Um neue Wege auf dem Gebiet der Energieeinsparung sowie der Energiegewinnung und deren Anwendung zu finden, müssen neue Schwerpunkte in der Forschung gesetzt werden.

    Eine wichtige Voraussetzung für die Energieeinsparung sehen wir in der Veränderung unseres konsumorientierten Lebensstils.

  • 4.

    Zum Konziliaren Prozess

  • 4.1.

    Die Kirchenleitung hat der Synode berichtet, wie der Konziliare Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung weitergegangen ist. Für die Vorbereitung und Durchführung der Weltversammlung aller Kirchen 1990 liegt uns daran, dass neben dem Frieden als Abrüstung der Frieden als Gerechtigkeit zwischen den Völkern und der Frieden des Menschen mit der Natur gleiches Gewicht bekommen.

  • 4.2.

    Wir begrüßen die Vorschläge einer regionalen ökumenischen Versammlung der Christen in der DDR und einer Konferenz für die Kirchen der Helsinki-Signatar-Staaten.55 Neben der Konferenzebene sollte das ›Konzil des Friedens‹ vor allem aber eine Bewegung des Friedens auf der Ebene der Gemeinden, der Gruppen und Einzelner sein (»Konziliarer Prozess«). Hier sollten Christen und Gemeindegruppen in Begegnungen und Absprachen zu einzelnen »Bundesschlüssen« finden, die den Frieden in kleinen Schritten schon konkret werden lassen:

    • In der eigenen Lebensveränderung,

    • im Einwirken auf das unmittelbare kirchliche und gesellschaftliche Umfeld,

    • in grenzüberschreitenden Begegnungen, Impulsen und Bitten (Besuche, Einladungen, Friedensbriefe).

    Nur wenn es zu dieser Bewegung zum Frieden von der Basis herkommt, wird das Wort einer Weltkonferenz aller Kirchen Gewicht haben und glaubwürdig sein. Zugleich werden die regionalen Vorkonferenzen und die Weltkonferenz weiterführende Ermutigungen und Orientierungen der einzelnen Christen und Gemeindegruppen sein müssen.

    Wir sind dankbar, dass dieser Prozess schon in Begegnungen und Gesprächen zwischen Gruppen, Gemeinden, Kirchenleitungen und Synoden zustande gekommen ist.

    Viele einzelne Christen und Gruppen haben in der Veränderung ihrer Lebensweise und in zeichenhaften Handlungen die Möglichkeiten einer Umkehr erprobt und aufgezeigt.

    Ebenso ermutigend war für uns das gemeinsame Friedensgebot im Oktober 1986 in Assisi und an anderen Orten, auch in unserer Kirchenprovinz.56 Wir schlagen vor, in regelmäßigen Abständen zu solch einem Friedensgebet auch weiterhin zusammen zu kommen.

  • 4.3.

    Für den gesamten Konziliaren Prozess sollten verstärkt genutzt werden:

    • Die ökumenische Gestaltung der Friedensdekade und der Kirchentage,

    • Gemeindetage und Begegnungen auf Kirchenkreisebene

    • Partnerbeziehungen der Gemeinden und ökumenische Reisen.

    Die Friedens-, Umwelt- und Zwei-Drittel-Welt-Gruppen57 sollten in ihrer Arbeit unterstützt werden; ihre Impulse sollten stärker in die Gemeinden und Kirchen hineingenommen werden.

Wir bitten die Kirchenleitung, dafür Sorge zu tragen, dass Arbeitshilfen für das in Gang setzen des Konziliaren Prozesses auf Gemeindeebene erarbeitet werden.

  1. Zum nächsten Dokument Konferenz der Ev. Kirchenleitungen der DDR (6)

    24. November 1986
    Information Nr. 526/86 über die in der Zeit vom 7. November bis 8. November 1986 in Berlin stattgefundene 108. Tagung der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen (KKL)

  2. Zum vorherigen Dokument Mindestumtausch 10.11.–16.11.1986

    20. November 1986
    Information Nr. 525/86 über die Entwicklung der Einnahmen aus der Durchführung des verbindlichen Mindestumtausches für die Zeit vom 10. November 1986 bis 16. November 1986