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Neue Einreiseregelungen für Diplomaten nach Ostberlin (9)

7. Juni 1986
Information Nr. 275/86 über die weitere Durchsetzung der Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im grenzüberschreitenden Verkehr nach und von Westberlin

Am 6. Juni 1986, in der Zeit von 0.00 bis 24.00 Uhr, erschienen insgesamt 470 bevorrechtete Personen von in der DDR akkreditierten diplomatischen Vertretungen nichtsozialistischer Staaten (Diplomaten sowie deren Familienangehörige mit diplomatischem Status) an den Grenzübergangsstellen der Hauptstadt der DDR zu Westberlin – teilweise mehrmals – zur Aus- bzw. Wiedereinreise.

(Im Vergleich zum Vortage bedeutet das einen Anstieg um 85 Aus- bzw. Wiedereinreisen.)

Damit sind seit Inkrafttreten der zentralen Maßnahmen am 26. Mai 1986 insgesamt 5 139 bevorrechtete Personen der genannten Staaten zur Grenzpassage erschienen.1

Unter den bevorrechteten Personen, die am 6. Juni 1986 die genannten Grenzübergangsstellen passierten, befanden sich 107 (105)* in der DDR akkreditierte Diplomaten der Botschaften der USA, Großbritanniens und Frankreichs, die entsprechend der getroffenen zentralen Entscheidung von den Maßnahmen ausgenommen sind.

* [Fußnote im Original: »Klammerwerte beziehen sich auf die Ein- und Ausreise am Vortage«]

Sie gliedern sich wie folgt auf:

  • USA 77 (75)

  • Großbritannien 10 (3)

  • Frankreich 20 (27)

Von den 363 (280) bevorrechteten Personen weiterer nichtsozialistischer Staaten, die am 6. Juni 1986 an den Grenzübergangsstellen der Hauptstadt der DDR zu Westberlin zur Grenzpassage erschienen, haben 362, die sich entsprechend den getroffenen Festlegungen legitimierten, die Grenzübergangsstellen passiert.

Ein Diplomat aus der Botschaft Venezuelas lehnte eine solche Legitimierung ab und wurde zurückgewiesen.

Wegen Ablehnung der Entgegennahme der Visa zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt der DDR wurde dem Generalkonsul sowie dem Militärattaché Belgiens in Westberlin die Einreise nicht gestattet.

Die Grenzübergangsstelle Stolpe passierten am 6. Juni 1986 insgesamt 86 (59) in der DDR akkreditierte Diplomaten aus neun (fünf) nichtsozialistischen Staaten. Darunter befanden sich Diplomaten aus der BRD 46 (26), Belgien 11 (13), Großbritannien 10 (9), Norwegen 6 (0), Australien 4 (0), den USA 4 (0), Dänemark 2 (8), den Niederlanden 2 (0) und Japan 1 (3).

  1. Zum nächsten Dokument Provokation an der Berliner Mauer durch einen US-Bürger (2)

    [ohne Datum]
    Information Nr. 250/86 über eine geplante Provokation durch einen Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika gegen die Staatsgrenze der DDR vom Territorium Westberlins aus

  2. Zum vorherigen Dokument Neue Einreiseregelungen für Diplomaten nach Ostberlin (8)

    6. Juni 1986
    Information Nr. 274/86 über die weitere Durchsetzung der Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im grenzüberschreitenden Verkehr nach und von Westberlin