Tod eines DDR-Bürgers an der GÜSt Staaken
8. Juli 1986
Information Nr. 325/86 über den Tod eines Bürgers der DDR im Westberliner Vorfeld der Grenzübergangsstelle Staaken am 7. Juli 1986
Am 7. Juli 1986, 9.45 Uhr, wurde durch visuelle Beobachtung von eingesetzten Angehörigen der Grenztruppen der DDR festgestellt, dass unmittelbar hinter der Grenzmarkierung (ca. 100 m vom Abfertigungsgebäude der DDR-Organe entfernt und durch diese nicht einsehbar) auf Westberliner Gebiet eine männliche Person im reglosen Zustand lag und neben ihr ein Koffer und ein Karton standen.
Zum gleichen Zeitpunkt erschienen im Westberliner Vorfeld zwei Westberliner Polizeifahrzeuge, deren Besatzungen versuchten, der männlichen Person Erste Hilfe zu leisten.
9.50 Uhr traf ein Rettungswagen der Westberliner Feuerwehr am Ereignisort ein. Die Person, bei der keine Lebenszeichen mehr erkennbar waren, wurde auf eine Trage gelegt, mit einem Laken abgedeckt, angeschnallt und in den Rettungswagen gebracht.
Die Gepäckstücke wurden gleichfalls verladen. 9.55 Uhr verließen der Rettungswagen und die Polizeifahrzeuge den Ereignisort.
Überprüfungen ergaben, dass es sich bei dieser Person um den Bürger der DDR [Name, Vorname] (53), geboren am 30. Juli 1932, wohnhaft Rathenow, [Straße, Nr.], Invalidenrentner (Angina Pectoris u. a. Herzkrankheiten) handelt, der zuvor über die Fußgängerabfertigung der Grenzübergangsstelle Staaken zum besuchsweisen Aufenthalt nach Westberlin ausgereist war.
Bei der pass- und zollmäßigen Abfertigung wurden keine Besonderheiten bezüglich des Gesundheitszustandes festgestellt.
Am 8. Juli 1986 informierten die Hinterbliebenen des [Name] die Abteilung Innere Angelegenheiten beim Rat des Kreises Rathenow über eine Mitteilung von Westberliner Verwandten, wonach ihr Vater am 7. Juli 1986 in Westberlin verstorben wäre.
[Name] war selbstständiger Bäcker. Er hat drei Kinder, die verheiratet und in der DDR wohnhaft sind. Eine Tochter übernahm nach seiner Invalidisierung die Bäckerei, in der auch seine Ehefrau noch beschäftigt ist.