Vorkommnisse im Zusammenhang des 25. Jahrestags des Mauerbaus
13. August 1986
Information Nr. 380/86 über bedeutsame Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem 25. Jahrestag der Errichtung des antifaschistischen Schutzwalls
- 1.
Am 12. August 1986, gegen 20.15 Uhr, traten im Vorfeld der Grenzübergangsstelle Friedrich-/Zimmerstraße mehrere Personen mit Provokationen gegen die Staatsgrenze der DDR in Erscheinung; zwei männliche Personen drangen ca. 15 m in das Staatsgebiet der DDR ein, tätigten Filmaufnahmen und beschimpften die Grenzsicherungskräfte.1
In der weiteren Folge drang eine ca. 50-jährige männliche Person ebenfalls ca. 15 m in das Staatsgebiet der DDR ein und beschimpfte die Grenzsicherungskräfte. Weitere danach widerrechtlich in das Staatsgebiet der DDR eingedrungene sechs Personen filmten die Handlungen der männlichen Personen und die Grenzsicherungsanlagen. Nach Aufforderungen durch Angehörige der Grenztruppen der DDR verließen die Provokateure das Staatsgebiet der DDR. Von den auf Westberliner Seite anwesenden Angehörigen der Westberliner Polizei wurden keine Aktivitäten zur Unterbindung der Provokationen unternommen.
Gegen 22.30 Uhr wurde durch mehrere unbekannte Personen von Westberlin aus in den Bereichen Egon-Schultz-Straße,2 Brunnenstraße und Schönholzer Straße in Berlin-Mitte gegen die Grenzsicherungsanlagen der DDR gerichtete Hetzschriften über die Staatsgrenze geworfen.
- 2.
Am 13. August 1986, gegen 3.25 Uhr, wurde in Berlin-Prenzlauer Berg, Wörther Straße 28, im Hinterhof ein in einem Gully angebrachter Sprengkörper zur Explosion gebracht, wodurch der Gully mit Umrandung herausgesprengt und ca. 20 Fensterscheiben am Wohngebäude zerstört wurden. Personenschaden trat nicht ein.
Als Täter wurden drei Jugendliche aus Berlin-Prenzlauer Berg ermittelt und festgenommen. Ein Zusammenhang zum 13. August wird von ihnen bisher bestritten.
Die Untersuchungen werden fortgesetzt.